Der Knorpel ist nicht sensibel versorgt. Darum geht von ihm auch kein Schmerz aus. Bei der Zerstörung des Knorpels werden jedoch kleinste Knorpelbestandteile frei, die ihrerseits wie Sand im Getriebe wirken und zusätzlich bei ihrem Abbau Entzündungsmediatoren freisetzen. Diese Entzündung zeigt sich in erster Linie auf der Innenseite der Gelenkkapsel. Hier sitzt aber die Schleimhaut des Gelenkes, die für den dünnen Flüssigkeitsfilm zwischen den Gelenkflächen verantwortlich ist.
Der Knorpel ernährt sich durch die Gelenkflüssigkeit, die im Rahmen einer Entzündung flüssiger wird und in ihrer Qualität leidet. Durch diese minderwertige Nährflüssigkeit und die reduzierte Bewegung kommt es zusätzlich zu einer Schädigung des Knorpels. An dieser Stelle schliesst sich der Teufelskreis und es kommt zur weiteren Entzündung wie oben beschrieben.
Die Gelenkkapsel neigt bei fortschreitender Entzündung dazu sich massiv zu verdicken und zu verkürzen. Ihre Dicke kann z.B. am Hüftgelenk dabei von wenigen Millimetern Dicke auf mehrere Zentimeter Dicke anwachsen. Dieses geschieht schon bevor die Schleimhaut so stark gereitzt ist, dass ein Gelenkerguß entsteht. Aufgrund des Höhenverlustes des Gelenkes wirkt diese Verkürzung der Kapsel zwar einer frühzeitigen Instabilität des Gelenkes entgegen. Leider führt sie aber zu einer zusätzlichen Unbeweglichkeit des Gelenkes und zu einem erhöhten Anpressdruck der Gelenkflächen.
Die Summe dieser Vorgänge führt zu dem exponentiellen Fortschreiten von Arthrosen.
Leider werden Arthrosen aber zumeist erst entdeckt, wenn sie bereits weit fortgeschritten sind und die Kapsel bereits massiv verdickt und unbeweglich ist.
Die Kapsel ist dazu da beim Versagen der Muskulatur und bei ihrer maximalen Anspannung einen Schmerz ins Gehirn und das Rückenmark zu melden, um weiteren Schaden des Gelenkes zu vermeiden.
Die verdickte und verkürzte Kapsel macht dieses viel zu früh. Durch den Schmerz kommt es zu immer mehr Vermeidungsverhalten durch den Patienten und die Unbeweglichkeit schreitet weiter fort.
Der Schlüssel zur Schmerzfreiheit und Bewegungszunahme
Der Schlüssel zur Schmerzfreiheit eines Gelenkes ist also zunächst die Steigerung der Beweglichkeit über das Schmerzsignal der Kapsel hinaus. Nachdem die Kapsel gedehnt wurde, erfolgt in unmittelbarem Anschluss an die Therapie die deutliche Beschwerdereduktion in Kombination mit einer sofortigen Mehrbewegung des Gelenkes.
Die Intensität der Behandlung wird jederzeit durch den Patienten bestimmt.
Der entstehende Schmerz bei der Behandlung wird von den Patienten zumeist gerne toleriert, nachdem sie erstmals von der enormen
Bewegungszunahme und Schmerzfreiheit im Anschluss an die Behandlung profitieren.
Für Patienten, die gerne jede unnötige Belastung vermeiden wollen, gibt es dann die Möglichkeit einer oralen Schmerzmedikation ca. 1 Stunde vor der Behandlung oder die Möglichkeit der Behandlung in Hypnose. Bei Fragen hierzu setzen sie sich bitte mit unserer Anmeldung in Verbindung.
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